Fragen und Antworten rund um die Chelat-Therapie

1. Seit wann gibt es die Chelat-Therapie in Deutschland?

Seit 1983, dem Gründungsjahr der Deutschen Ärztegesellschaft für Chelat-Therapie in Hamburg.

2. Ist die Chelat-Therapie gefährlich?

Nein – bei den mehr als 2 Millionen Infusionen durch Ärzte in Deutschland seit 1983 gab es nie einen ernst zu nehmenden Zwischenfall. Dies wurde in der TACT- Studie der Amerikanischen Gesundheitsbehörde NIH bestätigt: bei den 55.000 gegebenen Infusionen waren spürbare Nebenwirkungen extrem selten und unter Na-EDTA nicht häufiger als unter Scheinmedikamenten.

3. Kann jeder Arzt diese Therapie durchführen?

Grundsätzlich ja, vorausgesetzt, er hat eine entsprechende Schulung / Praktikum absolviert und hält sich an das Therapieprotokoll der KMT.

4. Gibt es Kontraindikationen / Ausschlussgründe?

Ja, erhöhte Nierenwerte (>1,6 Kreatinin), akute Infekte (Antibiotika behandelt), dekompensierte Herzinsuffizienz (unbehandelt), Schwangerschaft, Demenz.

5. Hat die Chelat-Therapie Nebenwirkungen?

Ja, wie jede wirksame Therapie, aber die Nebenwirkungen sind nicht gefährlich. Folgende NW können auftreten: Müdigkeit, Kältegefühl, Brennen an der Einstichstelle, vorübergehend vermehrter Harndrang. In seltenen Fällen Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe.

6. Wie viele Infusionen müssen gegeben werden?

Mindestens 25 Infusionen, nach Schwere jedoch individuelle Festlegung möglich und sinnvoll. Danach Erhaltungstherapie mit 1 Infusion pro Monat empfehlenswert.

7. Wie lange dauert eine Infusion?

Ca. 3 – 4 Stunden, um die Nieren nicht zu überlasten.

8. Was kostet 1 Infusion?

Erfahrungsgemäß ca. € 120 –150 (ärztliche Leistung, Medikamente in der Infusion, anteilige Laborkosten)

9. Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Bei gesetzlichen Kassen keine Kostenübernahme, da nicht Regelleistung (vom Gesetzgeber vorgegeben). Als IGEL- Leistung (Leistung auf Verlangen des Patienten), ebenfalls keine Kostenerstattung möglich. Es gibt jedoch Kostenübernahme in extrem seltenen Einzelfällen – darauf sollte man sich nicht verlassen. Privatkassen zahlten früher in der Regel nicht. Da mittlerweile durch die TACT Studie der Amerikanischen Gesundheitsbehörde die Wirkung der Chelattherapie mit Na-EDTA auf wissenschaftlichem Evidenzlevel Ib belegt ist, sollte vor Beginn der Behandlung eine Rücksprache mit der Versicherung erfolgen, ob eine Leistung (je nach Vertrag) möglich ist. Ein Musterschreiben finden Sie hier:

 

Musterschreiben Chelattherapie

Tip: die Originalliteratur können Sie im PDF-Dokument durch Klick öffnen, ausdrucken und dem Antrag mit den Einträgen Ihres Chelat-Arztes beilegen. Download

10. Wie sieht es mit Metallvergiftungen aus?

Bei nachgewiesenen toxischen Metallbelastungen (Vollblut, Haaranalyse, Urin) ist die Chelat-Therapie sehr gut zur Therapie geeignet. Die Anzahl der Häufigkeit der Behandlung richtet sich nach der Art der Metallintoxikation und der Höhe der Belastung.